Citizens For Europe (CFE) ist eine zivilgesellschaftliche Organisation und ein gemeinnütziges Sozialunternehmen mit Sitz in Berlin. Wir engagieren uns in Europa und erwirken strukturelle politische und soziale Veränderungen auf der lokalen Ebene mit dem Ziel einer inklusiveren, demokratischeren und partizipativen Gesellschaft.
Wir sind überzeugt davon, dass eine starke, gut informierte, vernetzte und active Zivilgesellschaft wesentlich ist um sicherzustellen, dass die Rechte und Ziele aller Bürger*innen angewendet, respektiert und gestärkt werden. Wir sehen auch das dringende Bedürfnis, marginalisierte Gruppen in Bezug auf unsere Aktivitäten, Budget, Energie und Zeit zu priorisieren. In Anbetracht des Einflusses von Rechtsextremismus und Nationalismus verstärken und professionalisieren wir unseren Kampf für Inklusion und Partizipation.
Empowerment der Zivilgesellschaft
Ein Teil unseres Teams hat sich insbesondere der Förderung der Zivilgesellschaft, der Stärkung der Solidarität in ganz Europa und der Ermöglichung transnationaler Kooperationen verschrieben. Wir sind überzeugt davon, dass Individuen, marginalisierte Gruppen und Non-Profit-Organisationen die Möglichkeit haben sollen, in Entscheidungsprozessen, die ihr Leben betreffen, aktiv zu partizipieren und direkt in sie einbezogen werden sollten. Deshalb bemühen wir uns, sie in ihren Bestrebungen, gehört zu werden und Entscheidungen zu treffen, zu unterstützen – beispielsweise indem wir ihnen Klein-Förderungen, maßgeschneiderte Trainings und benötigte Werkzeuge anbieten, aber auch unsere Netzwerke und Infrastruktur mit ihnen teilen. Wir sind lokal und transnationalaktiv, in Partnerschaft mit Organisationen der Zivilgesellschaft und Bürgerrechtsaktivist*innen.
Vielfalt entscheidet
Vielfalt entscheidet ist ein technologie- und datenbasierter, gemeinnütziger "Think and Do Tank" von Citizens For Europe. Wir forcieren die Erhebung, Auswertung und Berichtslegung von Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsdaten (Equality Data): mehrdimensional, intersektional und rassismuskritisch. Wir entwickeln Prozesse, Strategien und Werkzeuge, um den Erhebungsprozess zu standardisieren und zu skalieren und um das Wissen über Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsdaten zu verbreiten. Damit passen wir die Verfügbarkeit der Daten der stetig steigenden Nachfrage an, um Prozesse der diversitätsorientierten Organisationsentwicklung und die Entwicklung von Maßnahmen zur Förderung der Diversität und des Abbaus von Diskriminierung datenbasiert zu stützen. Dies ermöglicht, Inklusion mehrdimensional auf die nächste Stufe zu heben. Dabei arbeiten mit Verwaltungen, politischen Parteien, Hochschulen, Unternehmen und sozialen Organisationen zusammen, die marginalisierte und unterrepräsentierte Gruppen stärken wollen. Mit unserer angewandten Forschung und Beratung unterstützen wir diese Akteure dabei, die Diversität der Gesellschaft besser abzubilden, strukturelle Diskriminierung zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um diese abzubauen.
Unser Netzwerk ist unsere Stärke
Wir glauben daran, dass kollektive Intelligenz einen inklusiven Wandel bringen kann. Unsere Projekte, Produkte und Dienstleistungen entfalten durch den Einbezug und die Teilnahme von Akteuren aus verschiedenen Communities und Sektoren ihre Qualität und Wirkung. Wir fördern Zusammenarbeiten zwischen Grassroot-Aktivisten, Zivilgesellschaft, dem öffentlichen und dem privaten Sektor, Wissenschaft und Politik. Um die Zusammenarbeit dieser unterschiedlichen Interessensgruppen zu stärken, fördern und moderieren wir internationale Konferenzen und interaktive Workshops, in denen wir partizipative Ansätze, Techniken der non-formalen Bildung sowie Multimedia nutzen, die es erlauben, für die Gestaltung von Lösungen gesellschaftlicher Herausforderungen zu glänzen.
Die Kombination aus Aktivismus und Sozialunternehmen – unser Lernweg
Als wir im Jahr 2009 angefangen haben, war Citizens For Europe ein klassischer Akteur der Zivilgesellschaft, mit Fokus auf politischen Wandel durch Aktivismus zu 100 % abhängig von Fördermitteln. Mit den Jahren verstanden wir, dass unser Wissen und unsere Expertise, die wir im Laufe der Jahre und Projekte entwickelt haben, auch für andere Akteure wertvoll sind und diese immer mehr von privaten und öffentlichen Institutionen angefragt werden.
Seit 2014 wenden wir unternehmerische Methoden und Ansätze für die Lösung von gesellschaftlichen Probleme an. Wir lernten, dass wir, indem wir unternehmerische Zugänge mit Aktivismus kombinierten: den Impact unserer Aktivitäten skalieren können, unabhängiger von öffentlichen Geldern werden, Produkte gestalten, bewerben und verkaufen können, um sozialen Wandel zu erzeugen, von Fundraiser zu Dienstleistern werden und die Funktion unserer Organisation professionalisieren. All dies, während wir uns weiterhin auf dem Grassroot- und Aktivismus-Level bewegen.
Heute sind wir ein funktionierendes Sozialunternehmen und eine Aktivismus-Organisation – und damit fähiger, sozialen und politischen Wandel auf struktureller Ebene voranzutreiben als zuvor.
Unser Name: Ein Bottom-up-Konzept
Als wir unsere Aktivitäten im Jahr 2009 aufnahmen, fokussierte sich unsere Arbeit auf die Förderung einer neuen und inklusiven Form der transnationalen und residenzbasierten EU-Bürgerschaft, unabhängig von der Staatsbürgerschaft. Die aktuelle EU-Bürgerschaft, gebunden an die Bürgerschaft eines Mitgliedstaates, diskriminiert EU-Bürger*innen, die transnational mobil sind, und sogenannte Drittstaatsangehörige. Es impliziert ihre Exklusion von politischer und sozialer Partizipation. Eine neue kosmopolitische Europabürgerschaft würde alle langfristig Aufenthaltsberechtigte umfassen und sie dazu ermächtigen, uneingeschränkt politisch und sozial zu partizipieren.
Vor diesem Hintergrund haben wir uns den Namen „Citizens For Europe“ gegeben, um diese Konzeption von Bürgerschaft hervorzuheben. Wir haben mit dem Namen des EU-Förderprogramms „Europe for Citizens“ gespielt und ihn umgedreht, um der implizierten Top-Down und einzelstaatlichen Dynamik mit einem Bottom-up-Konzept zum Aufbau Europas zu kontern.