Am 22. und 23. September 2018 fand das Kick-Off Treffen des Pilotprojekts Aktionsfonds ViRaL – Vielfalt stärken, Rassismus bekämpfen, Lokal engagieren – in der Berliner Stadtmission statt, bei dem Vertreter*innen der 10 geförderten Projekte aus ganz Deutschland zusammenkamen. Neben dem Austausch mit und zwischen den Teilnehmer*innen nahm die Auseinandersetzung mit Rassismus und Empowerment eine zentrale Rolle ein.
Hier berichten wir über diese zwei spannenden Tage.
„Damit wir Rassismus wirkungsvoll bekämpfen können, ist es wichtig zu verstehen, was Rassismus ist, und wie dieser funktioniert“, betont Lucile, Projektkoordinatorin vom Aktionsfonds ViRaL. Um dieses rassismussensible Grundverständnis zu entwickeln, haben wir Expert*innen eingeladen, zwei interaktive Workshops zu konzipieren und durchzuführen, die den Beginn des Kick-Offs am Samstag markierten.
Eine*n freie*r Trainer*in im Bereich Weißsein/Rassismus- und Kolonialismuskritik lud Teilnehmer*innen ein, den Begriff Rassismus unter die Lupe zu nehmen, sich Gedanken zu machen, inwiefern Rassismus eine Rolle in ihrem Leben spielt, und mit Hilfe vom Privilegientest über ihre eigene Position zu reflektieren. Gleichzeitig fand ein zweistündiger Empowerementworkshop für Schwarze Menschen und People of Color statt, den die Trainerin Ely Almeida Rist leitete. In diesem Raum ging es um die Erfahrungen und Überlegungen, die viele Teilnehmer*innen des Kick-offs aufgrund von Rassismus (sich) machen müss(t)en.
Loben, kritisieren, beraten, sich kennenlernen!
Nach dem Workshop war der Wunsch groß, sich mit den Expert*innen weiterhin mit Rassismus auseinanderzusetzen. Anschließend ging es mit der Vorstellung der Projekte vom Aktionsfonds ViRaL. Für diesen Austausch hatte das ViRaL-Team ein interaktives Rollenspiel konzipiert. Die Methode setzte für das Feedback einen klaren Rahmen und erlaubte der Projektträger*innen, sich auf das Feedback aus unterschiedlichen Perspektiven einzulassen.
Ideen für die Projektbegleitung sammeln
Am zweiten Tag des Kick-Offs ging es um die Gestaltung der bilateralen Zusammenarbeit zwischen den Projektträger*innen und dem ViRaL-Team. „Wir bemühen uns, eine Sprache zu verwenden, welche einerseits Diskriminierungen abbaut, Vielfalt als Normalität anerkannt, und andererseits reale Diskriminierungserfahrungen sichtbar macht. Wir bitten Euch darum, uns dabei zu unterstützen!“, erklärte Lucile bei ihrer Präsentation über diskriminierungsensibler Sprache.
Da der Aktionsfonds nicht nur eine finanzielle Unterstützung sondern auch eine intensive Projektbegleitung leistet, um die Bereitschaft und Fähigkeit zum gesellschaftlichen Engagement zu stärken, sammelte das ViRaL-Team Ideen und Bedürfnisse der Teilnehmer*innen für zukünftige Begleitungsangebote.
Den Teilnehmer*innen ging es um Fördermittel, rechtliche Beratung, Kommunikation, weitere Seminare zum Thema Rassismus und Intersektionalität, sowie um Datenschutz und persönliche Sicherheit angesichts der rechtsextremen Gewalt.
In den nächsten Monaten wird das ViRaL-Team ein Begleitprogramm mit verschiedenen Formaten entwickeln, um die Bedürfnisse der Projektträger*innen zu erfüllen und sie dadurch zu stärken.
Autorinnen: Séverine Lenglet, Lucile