FALLBEISPIEL TANDEM EUROPE

Tandem Europe- Animation Video the Circle of trust

Erstellung einer Multimedia-Dokumentation

Interview mit Séverine Lenglet, Referentin für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit bei Citizens For Europe.


Gemeinsam mit der Europäischen Kulturstiftung (ECF Amsterdam) und der italienischen Stiftung Fondazione Cariplo führt MitOst e.V. (Deutschland) das Programm TANDEM Europe durch. Das Programm zielt in transeuropäischer Zusammenarbeit auf sozialen Wandel ab und stärkt den Austausch zwischen Kulturmanager*innen aus Europa. Das Tandem-Programm hat spezielle Werkzeuge und Methoden entwickelt, um diese Partnerschaften und Kooperationen zu erleichtern und zu stärken. Bei der ersten Runde von Tandem Europe zwischen 2015 und 2017 war Citizens For Europe verantwortlich für die Dokumentation der Geschichten der Teilnehmenden, die in das kollaborative Programm involviert waren und der Methoden, die sie genutzt haben, um ihre Partnerschaften zu stärken. Ziel war es, die Tandem-Methoden einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, die Erfahrungen der Teilnehmer*innen zu teilen und andere Kulturmanager*innen zu inspirieren, diese Methoden für ihre eigene Kollaborationen zu nutzen.

Was war das finale Ergebnis dieser Dokumentation?

Wir haben die "Methods in Action" -Serie für die Tandem Webseite erstellt und multimediale Formate produziert, die die Geschichten einiger ausgewählter Partnerschaften erzählen und die relevantesten Tandem-Methoden präsentieren. Dazu haben wir zum Beispiel einen kurzen Animationsfilm, Videos, Podcasts, multimediale Storytelling-Timelines mit kurzen Videos, Illustrationen, Texten und Audios produziert, sowie sogenannte "Diaporamas Sonores", ein künstlerisches Format, das eine Geschichte mit bearbeiteten Sounds und Fotos erzähltund wie ein Kurzfilm gestaltet wird.

Wie haben Sie diese Dokumentation erstellt?

Zwischen 2015 und 2017 unterstützte die erste Runde von Tandem Europe die Zusammenarbeit von 30 Kulturmanager*innen und half ihren zivilgesellschaftlichen Organisationen beim Aufbau strategischer Partnerschaften in ganz Europa. Zum Beispiel arbeitete ein Kurator in Athen mit einem Theaterregisseur in Berlin zusammen. Während sie an ihrem gemeinsamen Projekt arbeiteten, teilten beide Partner ihr Fachwissen und lernten voneinander.
Zunächst tauchte ich in die Geschichten der Tandem Europe Kollaborationen ein, um herauszufinden, mit welchen Methoden die Teilnehmer*innen des Programms ihre Kollaborationen gestärkt hatten. Durch Skype habe ich Kulturmanager*innen aus verschiedenen Orten in Europa befragt. Ich habe versucht herauszufinden, wie sie die Methoden nutzen und erlebten, welche Auswirkungen die Methoden auf ihre Zusammenarbeit und Arbeit hatten und wie wir ihre Kollaborationsgeschichte erzählen und gleichzeitig die Tandem-Methoden auf eine verständliche und attraktive Art und Weise präsentieren könnten. Mit den Ergebnissen dieser ersten Interviews habe ich Drehbücher für verschiedene Multimedia-Formate geschrieben.

Dann begann die Produktionsphase. Wir sind an ein paar Orten gereist, um die Teilnehmer*innen des Programms zu treffen, zu filmen und Fotos von ihrer Zusammenarbeit zu machen. Wir sammelten Audio- und Videointerviews, wir zeichneten einige Illustrationen ...

 

Was waren die weiteren Herausforderungen?

Als MitOst uns kontaktierte, um den Dokumentationsprozess zu starten, war das Tandem Europe Programm bereits in einer sehr fortgeschrittenen Phase. Wir mussten berücksichtigen, dass die meisten Projekte / Kooperationen bereits stattgefunden hatten. Aus diesem Grund konnten wir nicht immer vor Ort sein, um die kollaborativen Projekte zu filmen oder zu fotografieren. Wir mussten daher das von den Teilnehmer*innen selbst produzierte Material in ganz Europa sammeln. Das war eine herausfordernde Koordination. Und für die Bearbeitung unserer Multimedia-Formate mussten wir uns auf die Bilder verlassen, die die Teilnehmer*innen des Programms selbst gemacht oder gefilmt hatten, teilweise nur mit ihren Smartphones. Die Qualität der gesammelten Aufnahmen war sehr unterschiedlich. Die Herausforderung bestand später darin, es gut und professionell aussehen zu lassen.

Wie hat der Dokumentationsprozess die Qualität des Tandem Europe Programms beeinflusst?

Die Komplexität dieser Dokumentation lag darin, einen Weg zu finden, die Stories der Kollaborationen der Teilnehmer*innen und ihres Projekts zu erzählen, wobei der Fokus jedoch auf den ausgewählten Tandem-Methoden lag. Die meisten Teilnehmer*innen wollten mehr über die endgültigen Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit als über den Kollaborationsprozess selbst sprechen. Manchmal war es für einige auch schwierig, zu reflektieren und auszudrücken, wie sie eine bestimmte Methode angewendet hatten. Durch diesen langen Prozess wurde mir klar, dass wir die Teilnehmer*innen des Programms auch dabei unterstützt haben, über die Methode, die sie verwendeten, über ihre Partnerschaft und über das Tandem-Programm im Allgemeinen nachzudenken und zu reflektieren.