Etwa 7,6 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund dürfen bei der Bundestagswahl wählen – das sind 12,2 % aller Wahlberechtigten. In welchen Wahlkreisen haben Wahlberechtigte mit Migrationshintergrund auch das Potential die Bundestagswahl zu entscheiden? Erstmalig liegen nun mit der Studie von Citizens For Europe fundierte Schätzungen dazu vor.
“Die geringe Repräsentation im Bundestag ist sowohl Ausdruck der mangelhaften Nachwuchsförderung in den Parteien als auch der fehlenden Priorisierung der Themen der Einwanderungsgesellschaft”, sagt Daniel Gyamerah, Bereichsleitung “Vielfalt entscheidet”, Citizens For Europe.
Schlaglichter der Studie:
Auf Basis des Mikrozensus und Daten des Bundeswahlleiters haben Jun.-Prof. Arndt Leininger, PhD (Technische Universität Chemnitz), Julius Lagodny (Cornell University), Daniel Gyamerah und Deniz Yıldırım-Caliman (beide Citizens For Europe) mit Unterstützung von Correlaid e.V., erstmals die Anzahl der Wahlberechtigten mit Migrationshintergrund für alle 299 Bundestagswahlkreise geschätzt.
Unsere Partner von CorrelAid haben einen Blogpost verfasst, in dem sie die Ergebnisse des #tidytuesday-Wettbewerbs von CorrelAid vorstellen, bei dem es darum ging, verschiedene Möglichkeiten zu erforschen, um die potenzielle Wahlkraft von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland zu visualisieren. Sehen Sie sich ihre Datenvisualisierung an: https://correlaid.org/blog/potential-political-power/
Prof. Dr. Corinna Kröber, Juniorprofessur für Vergleichende Politikwissenschaft an der Universität Greifswald, hat unsere Daten mit Befragungsdaten zur Bundestagswahl 2017 zusammengeführt, um zu analysieren wie sich die Größe der Gruppe von Wahlberechtigten mit Migrationshintergrund auf deren Wahlverhalten auswirkt. Ihre Auswertungen hat sie in einem Artikel auf dem Blog Counting Counts veröffentlicht: https://countingcountsblog.wordpress.com/2021/09/23/becoming-what-you-see-how-the-voting-behavior-of-citizens-of-immigrant-origin-is-shaped-by-their-district/